Die Quellen

Die Quellen an Springbruch und Havel

Am Naturlehrpfad „Ravensberge“ liegen kurz hinter der Abzweigung vom Caputher Heuweg die Quellen am Springbruch.

Wenig auffällig sickert ihr Quellwasser am Hangfuß in einem Erlendickicht unter Baumwurzeln hervor. 250m weiter in Richtung Teufelssee rinnt das Wasser der Engelsquelle über den Weg.

Die morastigen Tümpel lassen nichts mehr von dem großen Interesse ahnen, das ihnen und den Quellen am Havelufer im 19.Jh. entgegengebracht wurde.

Zwischen 1814 und 1819 beobachtete der Berliner Physiker Paul Erman, der als Schwiegersohn des Lederfabrikanten Hitzig oft in Potsdamm weilte, systematisch die Temperatur der Quellen und veröffentlichte darüber eine wissenschaftliche Abhandlung. Er fand eine mittlere Temperatur der Quellen von etwa 10°C, die nicht mit der mittleren Lufttemperatur übereinstimmte und musste damit die von Alexander von Humboldt und anderen geübte Praxis, aus den Quelltemperaturen im Schnellverfahren Rückschlüsse auf die mittlere Lufttemperatur eines Ortes zu ziehen, verwerfen.

Der Geograph und Kartograph Heinrich Berghaus, der von 1839 bis 1848 eine Ausbildungsstätte für Kartographen, die geographische Kunstschule in Potsdam am Brauhausberg leitete, nahm die Beobachtungen der Quelltemperaturen in den Jahren 1839 bis 1844 noch einmal auf. Er wanderte regelmäßig, mindestens vier mal im Monat, an einem Nachmittag nacheinander die Quellen am Springbruch und an der Havel ab, wobei an kurzen Wintertagen zur Beobachtung des Thermometers Laternenlicht zu Hilfe genommen werden musste.

Seine Messungen bestätigten die Beobachtungen Ermans.

Bei der Engelsquelle – Berghaus nannte sie Röhrenquelle – floss das Wasser aus einem Rohr. Daneben gab es noch zwei weitere frei abfließende Quellen.

Am Etablissement Templin strömte das Quellwasser in reichlichen Mengen (nach Erman 11826000 Pfund Wasser pro Jahr) aus einem Eisenrohr in der Steinwand und lieferte das Trinkwasser für die Bewohner des Anwesens.

Etwa 600m weiter lag am Havelufer eine weitere Quelle, die Berghaus als Vortempliner Quelle bezeichnete.

Allen Quellen war gemeinsam, dass ihr temperiertes Wasser Fröschen und Insekten auch im Winter noch ein munteres Leben ermöglichte und die Uferpflanzen grün hielt.

Berghaus schlug 1844 Friedrich Wilhelm IV., der schon am großen Ravensberg landschaftsgestalterische Maßnahmen veranlasst hatte, die Verschönerung der Springbruchquelle und ihrer Umgebung vor.

Daraufhin erhielt der Schlossbaumeister Hesse den Auftrag, die Quelle nach dem Vorbild des heilkräftigen Teiches Bethesda bei Jerusalem zu gestalten. Das war schwierig, denn der Teich war nur aus einem Hinweis in der Bibel bekannt.

Die Arbeiten begannen 1846. Es wurde ein vier- eckiges Sammelbecken gemauert. Über eine Spurwand floss das Wasser in über 1m hoher Kaskade in den Abflussgraben zum Springbruch. Um drei Seiten des Beckens zog sich eine Bank, auf deren Lehne unter einem Baldachin die Sandsteinstatuette eines Engels stand.

Nach dem biblischen Text hatte der Engel die Aufgabe, von Zeit zu Zeit das Wasser des Teiches Bethesda aufzuwühlen. Der jeweils erste Kranke der in das heilsame Wellenbad stieg, konnte mit einem Erfolg der Gesundung rechnen. Neben dem Engel waren noch andere Skulpturen geplant, die aber nicht ausgeführt wurden. Seitdem hieß die Quelle Engelsquelle oder Engelsbrunnen.

Schon 1875 war der Engel durch Mutwillen verstümmelt. 1906 empörte sich der Vorsitzende der Gesellschaft für Heimatkunde der Provinz Brandenburg, E. Friedel, über die Denkmalzerstörungswut: „Es muss Menschen geben, denen etwas Reines, Unentweihtes ein Gräuel ist, und solche waren es wohl, die im Frühling dieses Jahres roh und pietätlos den Ort geschändet und die Engelsfigur herabgestürzt haben“. Heute sind die Baulichkeiten verschwunden, nur verwilderte Ziersträucher erinnern noch an einen einstmals gestalteten Platz.

Dagegen steht noch am Fuß der Havelabhänge in der Nähe von Templin die Einfassung der Quelle, die wahrscheinlich mit Berghaus Vortempliner Quelle identisch ist und nach dem Bau des Berliner Reichsbahnaußenringes versiegte. Die Mauer wurde um 1844 von Stüler nach Motiven des Einganges der Grabeskirche zu Jerusalem errichtet. Die Nachbildung biblischer Stätten spiegeln die damals aktuellen Missions -und Kolonisationsbestrebungen gegenüber dem Heiligen Land, denen auch Friedrich Wilhelm IV. zugetan war, wider.

Sage um die Templiner Quelle

Dort hatte ein Kind, die kleine Else aus Caputh, von einer Alten drei Wasserlinsen, die ihr je einen Wunsch erfüllen sollten, erhalten.

Die Wasserlinsen waren schnell verbraucht, denn das Kind wünschte sich nachdem die Alte verschwunden war, einen Trinkbecher zum Schöpfen des Quellwassers, danach sollte ihr verwelktes Blumenkränzchen wieder frisch werden und die Mutter aus Potsdam zurückkehren.

Später, als sie schon 12 Jahre war, traf sie das Mütterchen an der Quelle wieder. Diesmal bekam das Mädchen drei Fischschuppen, die ins Wasser geworfen, Wünsche erfüllen sollten. Die ersten beiden Schuppen gingen schnell für gute Taten dahin, denn auf dem Heimweg begegnete Else einem alten Mann aus dem Dorf, der sich mit einem schweren Karren voller Gänse durch den Sand quälte, der erste Wunsch – der Karren des Alten sollte leicht werden – wurde sehr wörtlich erfüllt: das Gefährt kippte um und die Gänse liefen davon. Also musste mit Hilfe der zweiten Schuppe das Gefährt wieder zurückbeordert werden, und die Gänse fanden sich wieder ein, als der Alte den tiefen Sand schon hinter sich hatte. Die dritte Fischschuppe bewahrte Else in einer Kapsel viele Jahre für einen ganz besonderen Wunsch auf, über den sie sich oft den Kopf zerbrach. Schließlich warf sie die Schuppe mit einem unfreundlichen Gedanken ins Wasser.

Else, nun 18- jährig, sehr hübsch und verliebt, wünschte sich, dass der Konrad im Dorfkrug nicht mit der reichen, aufgeputzten Schulzentochter tanzen solle. Doch Konrad blieb wider Erwarten ganz aus, und auch am anderen Morgen lag sein Kahn nicht an der gewohnten Stelle. Verweint und unausgeschlafen eilte Else zur Templiner Quelle. Dort fand sie wieder die Alte.

Niemand weiß, was gesprochen wurde, aber als sie heimkehrte, trug sie etwas im doppelten Knoten ihres Tuches. Die Tatsache, dass Else nach einem Jahr Konrads Frau war, beweist, wie zielstrebig nun die Wünsche ausgesprochen worden waren. Die Fischersfrau Else hat später allen liebeskranken Mädchen den Weg zur Quelle empfohlen, und es soll sich immer gelohnt haben.

Abschrift nach Dr.Klaus Arndt

Sage um die Grotte von Vortemplin

Zwischen Templin und Caputh liegt die Nachbildung eines Grabes aus Jerusalem, welches von Erlen und Hecken umgeben ist. Kurz davor liegt ein Stilles, sumpfiges Gewässer.

Um dieses Gewässer geht die Sage, dass ein Hofwagen Friedrich Wilhelms des IV. bespannt mit vier feurigen Rossen auf dem tiefen Grund liegt. In manchen Nächten, bei Mondenschein, brodelt es im undurchsichtigen Wasser und gar schaurige Töne kommen aus der Tiefe. Alle Nachforschungen waren bisher vergebens. Zur Erinnerung an diesen tragischen Unglücksfall habe der kunstsinnige König dieses schöne Denkmal erbauen lassen. Für Spaziergänger, welche von der Waldseite her den Sumpf und die nähere Umgebung betreten, dient das große und hohe Gemäuer als Warnung.

Niederschrift aus dem Sagenbuch mit Unterschrift von G.Wernicke

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